Was sind Basiswerte?
Basiswerte können verschiedene Anlageprodukte sein. Dazu zählen zum Beispiel folgende Produkte:
- Rohstoffe, z. B. Getreide, Öl, Gold
- Devisen, z. B. US-Dollar, Euro, Japanischer Yen
- Wertpapiere, z. B. Anleihen, Aktien
- Handelswaren und Produkte jeglicher Art
- Zinsen, Zinssätze, Dividenden
- Kennziffern, z. B. Bonitätsratings, Indizes
- Derivate zweiten Grades
Wer ist der Emittent?
Emittenten sind die Unternehmen, die die entsprechenden Zertifikate herausgeben. Privatanleger können diese Zertifikate bei der emittierenden Bank, an der Börse oder im außerbörslichen Handel kaufen.
Welche Arten von Derivaten gibt es?
Zu den meist gehandelten Derivaten gehören Futures, Swaps, Optionen, Optionsscheine, Knockouts, Aktienanleihen, Forex (Währungen), Zertifikate und Differenzgeschäfte in Form von CFDs.
Was ist der Strike?
Als Strike wird der von den Emittenten festgelegte Bezugspreis bezeichnet, der auch unter dem Begriff Ausübungs- und Basispreis bekannt ist. Zu diesem Preis kann am Fälligkeitstag des Derivats der zugrundeliegende Basiswert gekauft oder verkauft werden.
Beispiel 1
Ein Anleger setzt darauf, dass der Kurs einer Aktie steigt.
Strike: 85,- Euro
Kurs am Fälligkeitstag: 90,- Euro
Der Derivatinhaber lag richtig und bekommt die Differenz von 5,- Euro pro Derivat ausgezahlt. Liegt der Aktienkurs unter 85,- Euro, hat das Derivat keinen Wert.
Beispiel 2
Ein Anleger setzt darauf, dass der Kurs einer Aktie sinkt.
Strike: 85,- Euro
Kurs am Fälligkeitstag: 70,- Euro
Der Derivatinhaber lag richtig und bekommt die Differenz von 15,- Euro pro Derivat ausgezahlt. Liegt der Aktienkurs über 85,- Euro, ist das Derivat wertlos.
Was bedeutet der Verfallstag?
Erklärung: Der „Dreifache Hexensabbat“ bewegt die wichtigsten Börsen weltweit, wenn das Ablaufdatum für den Handel mit Index-Futures, Optionen auf Aktien und Index-Optionen ansteht. Verfallstag bedeutet, dass die Abrechnungspreise für Futures und Optionen festgelegt werden.
Größere Gruppen von Derivaten werden an diesem Verfallstag letztmalig mit einer endgültigen Preisbewertung gehandelt. Die Börse erlebt diesen Tag vier Mal pro Jahr, an jedem dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember. An diesen wichtigen Verfallstagen können die Kurse auch ohne wichtige Meldungen aus der Wirtschaft großen Schwankungen unterliegen.
Was bedeutet Delta, Omega, Lambda, Gamma, Theta und Vega?
Es handelt sich um Kennzahlen aus der komplexen Welt der Optionsscheine. Wer Derivategeschäfte verstehen möchte, sollte diese sogenannten Griechen kennen. Selbst wenn sich der Kurs eines Basiswertes nicht nach oben oder unten bewegt, kann der Kurs der Optionsscheine steigen oder fallen.
Delta ist dafür zuständig, die Wertentwicklung von Optionsschein und Basiswert zueinander ins Verhältnis zu setzen. Bewegt sich der Kurs des Basiswertes um eine Geldeinheit, misst Delta die damit einhergehende Preisveränderung des Optionsscheins.
Omega wird auch als effektiver Hebel bezeichnet, der angibt, um wie viel Prozent sich der Preis des Optionsscheins verändert, wenn der Kurs des Basiswertes um ein Prozent fällt oder steigt.
Lambda beschreibt den theoretischen Hebel eines Optionsscheins, der die Preisentwicklung des Optionsscheins und die Kursentwicklung des Basiswerts nach oben oder unten zueinander ins Verhältnis setzt.
Gamma misst die Veränderungsrate des Delta, wenn sich der Kurs des Basiswerts um eine Geldeinheit bewegt. Bewegt sich eine Option tiefer ins Geld oder weiter aus dem Geld, so ändert sich auch die Kennzahl Delta, die wiederum mit dem Griechen Gamma gemessen wird.
Die Kennzahl Theta beschreibt den Zeitwert von Optionen. Optioneninhaber haben das Recht, bis zum Ablaufdatum Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen. Theta zeigt den Preisrückgang der Option, wenn sich die Restlaufzeit um einen Tag verringert.
Vega gibt an, in welchem Maße sich der Optionspreis verändert, wenn sich Volatilität verändert. Eine Abnahme der Preisschwankungen des Basiswertes führt zu günstigeren Optionen. Eine Zunahme der Volatilität führt zu vermehrten Preisschwankungen und zu einer Wertsteigerung der Optionen.
Welche Risiken gibt es beim Handeln mit Derivaten?
Trader handeln mit Derivaten spekulative Finanzprodukte. Im Gegensatz zu klassischen Anlageprodukten ist ein viel geringerer Kapitaleinsatz nötig, da die Privatanleger den auch als „Underlying“ bezeichneten Basiswert nicht zum vollen Kurswert kaufen, sondern lediglich das entsprechende Derivat. Mit einem Bruchteil des Kapitaleinsatzes partizipieren diese Hebelprodukte überproportional an den Kursbewegungen des Basiswertes. Es findet also keine Direktinvestition in den Basiswert, sondern lediglich in das Derivat als abgeleitetes Wertpapier statt.
Durch diesen im Vergleich zum klassischen Finanzhandel geringen Kapitaleinsatz stellt der Derivatehandel eine große Verlockung für Privatanleger dar. Durch die hohen Gewinnchancen lassen sich auch so manche Spekulanten verlocken, die sich diese Finanzgeschäfte eigentlich nicht leisten können. Durch die Hebelwirkung steigen die Gewinnchancen überproportional, mit ihnen jedoch auch das Verlustrisiko. Im schlimmsten Fall verlieren Privatanleger beim Handel mit Derivaten ihr gesamtes Kapital.
Wann sind die Handelszeiten?
Die börslichen Handelszeiten sind von den entsprechenden Börsen abhängig. Nach derzeitigem Stand sind die Zeiten folgendermaßen festgelegt:
- Xetra: 9 bis 17.30 Uhr
- Frankfurt: 8 bis 22 Uhr
- Stuttgart: 9 bis 20 Uhr
- Berlin / Düsseldorf / Hamburg / Hannover: 8 bis 20 Uhr
Der Zeitraum für den außerbörslichen Handel legt dein Broker fest. In der Regel sind hier die Handelszeiten zwischen 8 und 22 Uhr.